Pressemitteilung: Hessen fördert Netzwerke gegen multiresistente Erreger dauerhaft – ein gemeinsamer Erfolg der ersten Stunde

Bad Homburg, 7. April 2025 – Es ist ein großer Erfolg, über den wir heute berichten dürfen: Die hessischen MRE-Netzwerke erhalten künftig eine verstetigte Förderung in Höhe von bis zu 151.000 € jährlich pro Netzwerk, bereitgestellt durch das Hessische Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFGP). Die Mittel stehen allen vier Netzwerken – Nord-/Osthessen, Mittelhessen, Rhein-Main und Südhessen – zur Verfügung und bilden erstmals eine verlässliche Grundlage für eine langfristige, professionelle und koordinierte Netzwerkarbeit gegen multiresistente Erreger in Hessen.

Dieser Durchbruch ist das Ergebnis intensiver gemeinsamer Arbeit und strategischer Zusammenarbeit der MRE-Netzwerke. Das Finanzierungskonzept wurde im Jahr 2024 auf Initiative des MRE Rhein-Main entwickelt und gemeinsam von den Netzwerken getragen. Zu den prägenden Köpfen der ersten Stunden dieses Konzepts gehörten Dr. Michael Just (Mittelhessen), Dr. E. Müller-Harhoff (Nord-/Osthessen) sowie Dr. Nikolaos Sapoutzis (Rhein-Main). Mit großer Dankbarkeit erinnern wir auch an den inzwischen verstorbenen Dr. Jürgen Krahn, der mit seiner Erfahrung, Weitsicht und seiner ruhigen Art zu den entscheidenden Wegbereitern zählte. Die neue Struktur knüpft an sein Wirken an.

Nachhaltige Förderung – klar definierte Ziele

Mit dem neuen Förderkonzept wird nicht nur eine bessere finanzielle Ausstattung sichergestellt, sondern auch eine professionalisierte Netzwerkarbeit mit klar definierten Zielen und Zuständigkeiten ermöglicht. Die Förderung umfasst:

  • eine EG13-Vollzeitstelle für wissenschaftliche Koordination, inhaltliche Weiterentwicklung, fachliche Standards und Projekte
  • eine halbe EG8-Stelle für organisatorische Aufgaben, Terminverwaltung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
  • zusätzliche Sachmittel (24.000 €) für Fortbildungen, Veranstaltungen, Drucksachen und Infrastruktur

Die gemeinsamen Ziele der Netzwerke, wie im Antrag formuliert, umfassen u. a.:

  • die Entwicklung und Umsetzung fachlich fundierter Empfehlungen zum Umgang mit MRE
  • Projekte zur Primär- und Sekundärprävention, insbesondere im Sinne eines One-Health-Ansatzes
  • Förderung rationaler Antibiotikatherapien im ambulanten und stationären Bereich
  • Stärkung von Surveillance, Fortbildung und Öffentlichkeitsarbeit
  • Etablierung nachhaltiger Kommunikations- und Koordinationsstrukturen zwischen Gesundheitsämtern, Einrichtungen und Akteur*innen im Gesundheitswesen

Netzwerk bleibt in Bewegung – und offen für Kooperation

Mit der neuen Förderstruktur ist ein bedeutsamer Meilenstein erreicht. Das Netzwerk Rhein-Main, das derzeit rund 360 Mitglieder aus allen Versorgungsbereichen zählt, hat sich in den vergangenen Jahren als zuverlässige Plattform für Austausch, Beratung und Wissenstransfer bewährt. Der intensive Helpdesk-Betrieb, zahlreiche Anfragen zu Schulungen und Informationsmaterialien sowie neue Kooperationen mit Praxen, Kliniken und Verbänden belegen die weiterhin hohe Relevanz des Themas – und des Netzwerks.

Die jetzt gesicherte Förderung wird es ermöglichen, diese Angebote zu verstetigen, weiterzuentwickeln und professionell zu begleiten.

Vorheriger Beitrag
Veranstaltungshinweis: Antibiotikaresistente Erreger – Phagentherapie und Impfung als Alternative?
Nächster Beitrag
Rückblick auf zwei Jahre Netzwerkarbeit – Dr. Nikolaos Sapoutzis übergibt strukturell gestärktes MRE-Netz Rhein-Main